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| | | St.Wendel 1998 (Hintergrund Oleander und Wein) | | St.Wendel 2004 | Klicken Sie auf die Bilder, um sie größer zu sehen
Beschreibung: | Die Baumtomate (auch Tamarillo genannt, botanisch Cyphomandra betacea) ist eine immergrüne baumartige Pflanze mit sehr großen Blättern. Baumartig bedeutet hier, daß der Stamm optisch wie verholzt wirkt und der Habitus einem Baum ähnelt. Genaugenommen bildet sich ein einzelner Trieb, der aufgrund seines Umfangs und Farbe nach wenigen Jahren einem Baumstamm gleicht, der diametral mit Blättern besetzt ist, die unten deutlich größer sind als oben. Eine Verzweigung mit Kronenbildung findet erst ab einigen Metern Größe statt. Durch Abbrechen des Triebes kann dies künstlich forciert werden, was zu empfehlen ist, falls die Platzverhältnisse beschränkt sind. Die Baumtomate erreicht frei ausgepflanzt eine Höhe von ca. 5 m; auch im Kübel werden nach wenigen Jahren 3 m erreicht. Die in Deutschland erhältlichen Tamarillos ähneln in Form und Farbe einer Roma-Tomate (längliche Form), sind jedoch spitzer. Ansonsten reicht die Farbpalette von Purpur bis Gelb. Es gibt auch längsgestreifte Früchte. Der Geschmack ist sehr eigentümlich und erinnert entfernt ebenfalls an eine Tomate. Nicht ganz ausgereifte Früchte schmecken angenehm süß-säuerlich, überreife Früchte hingegen eher unangenehm. Zu Tomaten bestehen keine botanischen Verwandtschaften, außer daß beide der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) angehören. Ihre Heimat liegt in Südamerika. Durch starken regelmäßigen Beschnitt, der in der Regel bei Kübelkultur jedoch ab und zu erforderlich wird, weil die Pflanze sonst sehr schnell zu groß wird, wird die Blütenbildung unterdrückt. | | Substrat: | Das Substrat ist sehr unkritisch und sollte der Standfestigkeit wegen bei größeren Exemplaren eine lehmige (Gewicht!) Komponente besitzen. | | Wasserbedarf: | Der Wasserbedarf ist aufgrund der großen Verdunstungsfläche (Blätter) hoch bis sehr hoch. Bei großer Hitze hängen die Blätter um die Mittagszeit mitunter schlaff herunter, was ein Zeichen für Wassermangel ist (ähnlich der Datura). Trotz des hohen Wasserbedarfs ist die Pflanze sehr empfindlich gegenüber Staunässe. Auf Übertöpfe sollte daher möglichst verzichtet werden. | | Lichtbedarf: | Die Baumtomate ist sehr anspruchslos und kann relativ dunkel (ab 700 Lux) kultiviert werden, wenngleich auch pralle Sonne nach Gewöhnung nicht schadet. | | Temperatur: | Im Sommer gern warm, wobei der Wasserbedarf mit steigender Temperatur ebenfalls stark ansteigt. Im Winter genügen 5 °C. Kleine Pflanzen können auch bei Raumtemperatur überwintert werden. Im Sommer ist der bevorzugte Platz draußen. | | Sonstiges: | Die Baumtomate kann zurückgeschnitten werden, wenn ihre Größe Platzprobleme nach sich zieht. Sie ist zwar nicht frostbeständig, treibt aber nach leichten Frostschäden (Triebspitze und Blätter sind vor allem gefährdet) problemlos wieder aus. Faule bzw. matschige Stellen müssen jedoch schnellstmöglichst entfernt werden. Unter Umständen bleibt nur ein blattloser, dicker Stengel mit abgeschnittener Spitze übrig, der jämmerlich aussieht, aber trotzdem wieder austreibt.
Regelmäßige Düngergaben ("Grünpflanzendünger") fördern zwar das Wachstum, sollten aber auch bei sehr großen Pflanzen nicht ganz unterbleiben, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. In diesem Fall sollte stickstoffreduzierter Dünger ("Kakteendünger", siehe hierzu Dünger) verwendet werden.
Baumtomaten ziehen Blattläuse wie ein Magnet an. Meistens wirken sie nur optisch unschön, schädigen die Pflanze aber nicht nachhaltig. Bei zu starkem Befall muß man gelegentlich aber trotzdem eingreifen. | | Verwandte Arten: | Keine Informationen vorhanden |
Frucht: | Baumtomatenfrüchte sind in gutsortierten Obstgeschäften und öfter auch in Supermärkten erhältlich. Sie werden entweder als Baumtomate oder aber, so der spanische Name, als Tamarillo angeboten (Aussprache: "Tamari-jo"). | | Samen: | Entnehmen Sie einer Baumtomatenfrucht den Samen, streifen diesen auf einem Stück Küchenkrepp ab und lassen ihn einen Tag lang trocknen. | | Keimzeit: | Ungefähr zwischen 1 und 2 Wochen abhängig von der Bodentemperatur | | Substrat: | Zur Anzucht verwenden Sie idealerweise Anzuchterde wie beispielsweise Cocossubstrat. Stattdessen ist jedoch aufgrund der kurzen Keimzeit und der robusten Natur der Pflanze auch ganz normale Gartenerde o.ä. geeignet. | | Pflanzvorgang: | Zur Anzucht sind Saatschalen, Anzuchttöpfe oder normale Blumentöpfe geeignet. Füllen Sie das Pflanzgefäß mit Substrat, säen nicht zu dicht (Saatabstand mindestens 2 cm), bedecken den Samen dann mit einer 1 cm hohen Schicht Substrat und drücken leicht dann. Danach wird -am besten mit einem Sprühgerät- durchdringend gegossen. Achten Sie darauf, daß der Samen nicht weggeschwemmt wird. Wegen der schnellen und starken Wurzelbildung ist es sinnvoll, die Pflanzen entweder gleich in separaten Töpfen anzuziehen oder recht bald zu pikieren. Sonst kann es passieren, dass man die Pflanzen nicht mehr trennen kann. Nach einem Jahr kann man sie, falls gewünscht, in ausreichendem Pflanzabstand in ein gemeinsames, großes Gefäß pflanzen. | | Anzucht: | Das so vorbereitete Pflanzgefäß stellt man an einen warmen (Zimmertemperatur) Platz. Sofern nicht ohnehin gegeben, muß nach der Keimung für ausreichende Helligkeit (mindestens 700 Lux) gesorgt werden. Die Sämlinge müssen vereinzelt werden, sobald sie so groß sind, daß man sie mit der Hand problemlos greifen kann. Wenn man zulange wartet, sind infolge des starken Wurzelwachstums die Wurzeln derart ineinander verheddert, daß man sie kaum noch ohne Schaden trennen kann. Pflanzen Sie dann gleich in das vorgesehene Pflanzbehältnis. Sofern Sie mehrere Pflanzen in einem einzigen Gefäß kultivieren möchten, sollte der Pflanzabstand mindestens 10 cm (besser deutlich mehr) betragen, denn Baumtomaten bilden sehr schnell dicke "Stämme". Wenn Sie möchten, können Sie dafür sorgen, daß der Trieb sich verzweigt. Pflücken Sie hierzu einfach in der gewünschten Höhe die Triebspitze ab. | | Wässerung: | Wie so oft muß das Anzuchtsubstrat feucht aber nicht naß sein. Am besten benutzen Sie zum Bewässern ein Sprühgerät. Größere Pflanzen können mit der Gießkanne gegossen werden. | | Düngung: | Sämlinge werden überhaupt nicht gedüngt, denn sie versorgen sich selbst aus dem Samen. Nach etwa 2 Monaten sollte man beginnen, mit einem Flüssigdünger zu düngen. Anfangs sollte einmal pro Woche mit einem Viertel der empfohlenen Menge gedüngt werden. Diese Dosierung kann man stetig mit dem Wachstum erhöhen. Im zweiten Jahr darf dann die empfohlene Menge verwendet werden. Dies gilt auch im Winter, sofern die Pflanze im Winter an einem warmen und hellen Ort weiterwächst. In Winterruhe wird überhaupt nicht gedüngt. | | Umtopfen: | Umtopfen ist erst dann erforderlich, wenn der Ballen vollständig durchwurzelt ist und die Pflanze "schiebt", d.h. infolge der zunehmenden Wurzelmasse die Erde nach oben drückt. Bei guter Pflege wird das oft genug der Fall sein. Verwenden Sie, um das ohnehin starke Wurzelwachstum nicht noch weiter anzuregen, zum Umtopfen nur Töpfe mit dem nächstgrößeren erhältlichen Durchmesser. |
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