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Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ian MaguireKlicken Sie auf die Bilder, um sie größer zu sehen
Beschreibung: | Litchis (Litchi chinensis) sind unter guten Bedingungen bis zu 10 m Höhe erreichende, hübsche aber langsam wachsende Bäume mit einem grauen Stamm. Die Blätter stehen paarweise zusammen und sind in Gruppen von 4 bis 8 Blättern angeordnet. Die Blätter sind ledrig und relativ dick. Neue Blätter sind zuerst rötlich und ändern erst mit der Zeit ihre Farbe nach sattgrün. Die kleinen, gelbgrünen Blüten bilden lange, oft nach oben stehende Rispen. Ihre Heimat liegt in Süd-China, wird mittlerweile jedoch weltweit kultiviert. In Deutschland angebotene Litchi-Früchte stammen oft aus Südafrika. | | Substrat: | Das Substrat sollte durchlässig und leicht sauer sein. | | Wasserbedarf: | Der Wasserbedarf ist eher gering. Das Wasser darf nicht zu kalkhaltig sein, da sonst die Pflanze auf Dauer eingeht. | | Lichtbedarf: | Litchis sollten ganzjährig möglichst vollsonnig stehen. Jungpflanzen sollten langsam an die pralle Mittagssonne gewöhnt werden; dies trifft auch auf ältere Pflanzen nach der Überwinterung zu. | | Temperatur: | Jungpflanzen mögen ganzjährige Wärme und sollten im Sommer ins Freie an eine geschützte Stelle. Die Überwinterung erfolgt bei Raumtemperatur. Ältere Pflanzen bevorzugen hingegen eine kühle aber frostfreie Überwinterung | | Sonstiges: | Achten Sie auf welkende Triebspitzen: Bei Jungpflanzen trocknen sie bei zu rascher Plazierung in der prallen Mittagssonne leicht ein. Eine andere Ursache sind Schädlinge (vor allem Spinnmilben), die sofort bekämpft werden müssen. Litchis sollten nur schwach gedüngt werden, weil sie nur sehr langsam wachsen und daher nur wenige Nährstoffe verbrauchen. | | Verwandte Arten: | Rambutan (Nephelium lappaceum) |
Frucht: | Kaufen Sie nur reife Früchte zur Samengewinnung. Reif sind Litchis nicht unbedingt dann, wenn sie möglichst rot sind, sondern wenn die ansonsten rote, rostfarbene oder gelbrote Frucht keinen grünen Schimmer in der Nähe des Stiels zeigt. Die Reife spiegelt sich auch im Geschmack wider: Sie verhält sich proportional zur Süße. | | Samen: | Der Samen der Litchi nimmt einen bedeutenden Anteil der gesamten Frucht ein und ist kastanienbraun gefärbt. Entfernen (essen) Sie das Fruchtfleisch vollständig und spülen Sie den Samen unter lauwarmem Wasser gut ab, damit keine Zuckerreste mehr an ihm haften. Zum Keimen legen Sie ihn am besten mindestens einen Tag lang in lauwarmes Wasser. Sobald die kastanienbraune Hülle einreißt, sollte der Samen in passendes Substrat (s.u.) ca. 1 cm tief eingepflanzt werden.
Wenn man die Samen nicht gleich verwenden kann, können sie in einem verschlossenen Glas, das mit feuchtem Sand gefüllt ist, im Kühlschrank einige Zeit gelagert werden. Aber selbst unter solchen Bedingungen keimen sie nach einigen Monaten! Im trockenen Zustand sind Litchi-Samen nicht lagerfähig, da sie innerhalb kürzester Zeit austrocknen. | | Keimzeit: | Ungefähr zwischen 1 und 4 Wochen abhängig von der Bodentemperatur | | Substrat: | Zur Anzucht ist lockeres, unbedingt nährstoffarmes (damit sich die Wurzeln gut entwickeln) und vor allem durchlässiges Substrat mit einem pH-Wert nicht über 7. Besonders geeignet ist eine Mischung aus Cocossubstrat, Perlite, grobem Sand und Gartenerde zu gleichen Teilen. Um sicherzugehen, daß sich in der Gartenerde keine Schädlinge und Pilze befinden, sollte man diese vor Verwendung im Backofen oder noch besser in der Mikrowelle in einem hitzebeständigen Gefäß für eine Viertelstunde auf mindestens 160 °C erhitzen. Das Substrat muß dabei leicht feucht sein. Das Gefäß darf keinesfall fest verschlossen sein, da der entstehende Wasserdampf dieses sprengen würde! Es muß jedoch einen Deckel besitzen, damit nicht zuviel Wasserdampf entweicht. Gut geeignet sind feuerfeste Glasschüsseln mit aufliegendem Glasdeckel. | | Pflanzvorgang: | Die Anzucht kann in speziellen Anzuchtschalen wie auch in einem normalen Blumentopf erfolgen. Der Blumentopf wird zuerst mit einer Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben und dann mit Pflanzsubstrat unter leichtem Andrücken bis ungefähr 1 cm unter den Gießrand gefüllt, die Anzuchtschale nur mit Pflanzsubstrat. Danach legt man den gesäuberten Kern mittig, auch der Seite liegend hinein und füllt ca. 1 cm mit Substrat auf und drückt dieses leicht an. Daran schließt sich eine durchdringende Wässerung mit lauwarmem Wasser an. Idealerweise verwenden Sie hierfür ein Sprühgerät, denn beim Gießen mit der Gießkanne wird sehr leicht das Substrat lokal weggeschwemmt. | | Anzucht: | Das so vorbereitete Pflanzgefäß stellt man vorzugsweise an einen warmen Platz. Kühlere Plätze sind ebenfalls geeignet, jedoch verlängert sich dann die Keimung und der Wuchs. | | Wässerung: | Wie so oft muß das Substrat feucht aber nicht naß sein. Am besten benutzen Sie zum Bewässern ein Sprühgerät. Damit können Sie am späten Nachmittag unter Verwendung kalkarmen Wassers auch die Blätter einnebeln (dies darf keinesfalls in der prallen Sonne erfolgen). | | Düngung: | Sämlinge werden überhaupt nicht gedüngt, denn sie versorgen sich selbst aus dem Kern. Nach etwa 2 Monaten sollte man beginnen, sehr schwach mit einem Flüssigdünger zu düngen, d.h. einmal pro Woche ein Viertel der empfohlenen Menge. Dies gilt auch im Winter, da zumindest Jungpflanzen unter günstigen Umgebungsbedingungen auch im Winter weiterwachsen können. Voraussetzung ist jedoch ein heller und warmer Standort. Wächst die Pflanze nicht, wird nur ca. alle 4 Wochen mit einem Viertel der empfohlenen Menge gedüngt. Völlig normal ist es, daß Litchis nach dem ersten Wachstumsschub sehr lange (bis zu 2 Jahre!) keinerlei Anzeichen von Wachstum zeigen. Versuchen Sie nicht, mittels reichlicher Düngergaben das Wachstum anzuregen. Dadurch schädigen Sie sehr leicht die Pflanze. | | Umtopfen: | Sobald sich Blätter gebildet haben, kann der Sämling vorsichtig umgetopft werden. Dabei darf keinesfalls der Kern entfernt werden, denn der enthält alles, was dieser in der ersten Zeit an Nahrung benötigt. Auch die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden. Sinnvoll ist es jedoch, das Pflanzgefäß bei der Aussaat so groß zu wählen, daß die Pflanze darin einige Jahre verbleiben kann. Aufgrund des langsamen Wachstums muß dieses nicht sehr groß sein. Ein Durchmesser von 10 cm ist absolut ausreichend. Extrem wichtig ist es, daß beim Umtopfen keinesfalls die Wurzeln beschädigt werden. Daher besser das vorhandene Substrat nicht abschütteln, sondern den gesamten Wurzelballen in einen größeren Topf stellen und ringsum mit zusätzlichem Substrat auffüllen. | | Probleme: | Von den Spitzen her braun werdende Blätter werden von einer Mangelversorgung mit Wasser verursacht, sofern keine Schädlinge im Spiel sind. Ursache hierfür sind fast immer Wurzelschäden. Die Wurzeln sind sehr empfindlich gegenüber Staunässe oder Verletzungen beim Umtopfen, wodurch nicht mehr genügend Wasser in die Blätter gefördert weden kann. Abhilfe: Wurzelballen trockener und gleichzeitig möglichst wärmer halten, dabei in den ersten Wochen die Blätter möglichst oft übersprühen oder für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen, um die Verdunstung zu reduzieren. |
Anm.: Auch wenn hier die Anzucht aus Samen beschrieben wurde, wird im gewerbsmäßigen Anbau die Vermehrung durch Abmoosen bevorzugt. |