![]() | Dünger |
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![]() | AllgemeinesNichts scheint so sehr ein Mysterium zu sein wie der Dünger für Pflanzen. Wenn man manche Empfehlung liest, könnte man auf die Idee kommen, daß ein guter Dünger wohl überaus geheimnisvolle Inhaltsstoffe besitzen muß, von denen nur eine kleine Gruppe Eingeweihter Kenntnis besitzt, und ohne die eine normale Pflanze keine Stunde überleben kann. Insbesondere von der Düngerindustrie wird dieses Gerücht massiv forciert.An dieser Stelle möchte ich einmal mit diesem schon fast esoterisch anmutendem Mysterium aufräumen und darlegen, aus welchen Bestandteilen ein Dünger besteht und wie man Kübelpflanzen richtig düngt. Falls Ihnen diese Ausführungen sonderlich erscheinen, möchte ich Sie dazu ermuntern, einmal darüber nachzudenken, wie es wild wachsende Pflanzen schaffen, ohne Hyper-Extra-Spezialdünger hervorragend zu gedeihen. Bevor Sie sich aber den Kopf um den besten Dünger für Ihre Pflanzen zerbrechen, würde ich Ihnen raten, sich lieber Gedanken um Standort und Wässerung zu machen. Denn das hat viel größeren Einfluß auf das Wohlbefinden von Pflanzen als man mit Düngermischungen je erreichen könnte. Um einen Vergleich zu bemühen: Was nützt es, wenn ich eine Katze mit Sheba füttere (und das Futter sogar noch mit Petersilie verziere), sie aber gleichzeitig in einem engen, lichtdichten Behälter halte und ihr entweder nur alle paar Tage zu saufen gebe oder jeden Tag soviel, daß der Behälter permanent bis zur Hälfte unter Wasser steht? Zweck der DüngungDüngung ist kein Selbstzweck, sondern dient dazu, einer Pflanze die erforderlichen Nährstoffe zuzuführen. In der freien Natur verrottet organischer Abfall, und die darin enthaltenen Nährstoffe werden der Pflanze über teilweise recht komplizierte Mechanismen wieder zugeführt. D.h. die Natur sorgt für sich selbst und macht damit eine zusätzliche Düngung überflüssig.Im Garten ist das ein wenig anders: Die Pflanzen werden normalerweise als Nahrungsmittel angebaut und stehen nicht mehr zum Verrotten zur Verfügung. Hier ist es angebracht, den ansonsten natürlichen Kreislaufprozeß künstlich nachzuempfinden. Idealerweise erreicht man dies durch Kompostierung von Küchenabfällen als Ersatz für die aus dem Garten entfernte Biomasse. Beim sogenannten ökologischen Anbauverfahren ist auch meistens das Leben im Boden (d.h. Mikro- und Makroorganismen) noch einigermaßen in Ordnung, so daß auch hier fast ein natürlicher Kreisprozeß herrscht. Deshalb ist auch hier eine zusätzliche Düngung weder erforderlich noch wünschenswert. Ganz anders sieht dies bei Kübelpflanzen aus, bei denen zwangsläufig das Pflanzsubstrat quantitativ stark beschränkt ist. Durch die Abschottung des Pflanzsubstrats von der Außenwelt findet kein Kreisprozeß statt. Bodenorganismen fehlen meistens fast völlig. In diesem Fall hat man der Natur jegliche Chance genommen, für sich selbst zu sorgen. Aus diesem Grund muß hier der Mensch den Nachschub an Nährstoffen gewährleisten. Genau diesem Zweck dient die Düngung. Ohne Düngergaben würde eine Pflanze die im Pflanzsubstrat vorhandenen Nährstoffe langsam verbrauchen. Als Folgeerscheinung würde eine Pflanze nach dem Aufbrauch der Nährstoffe zunächst einmal das Wachstum einstellen. Durch diese Reaktion versuchen Pflanzen, die mitunter auch in der Natur nicht lückenlose Nährstoffversorgung zu überbrücken. Sofern dieser Zustand sehr lange andauert, würden irgendwann einmal Mangelerscheinungen eintreten. Und noch viel später müßte mit dem Eingehen der Pflanze gerechnet werden. Im Gegensatz zum Menschen, der nur wenige Tage ohne Nahrungsaufnahme überleben kann, können Pflanzen eine erstaunlich lange Zeit (Monate bis Jahre) völlig ohne Nährstoffe überleben. Die Rolle des PflanzsubstratsDünger hat die Aufgabe, die von der Pflanze verbrauchten Nährstoffe dem Pflanzsubstrat wieder zuzuführen. Um optimal zu düngen, müßte man eigentlich genau wissen, welche Nährstoffe eine Pflanze in welcher Zusammensetzung wie schnell verbraucht, damit der Nährstoffpegel durch Düngerzufuhr immer auf demselben Level gehalten werden kann. Genau genommen kann Ihnen das aber niemand sagen, weil das nicht nur von der Pflanzenart, sondern auch von deren Größe, der Jahreszeit und vielen anderen Faktoren abhängt. Richtiges Düngen ist also streng genommen eine schier unlösbare Aufgabe!Nun kommt aber das Pflanzsubstrat mit all seinen guten Eigenschaften ins Spiel. Gute Pflanzerde beinhaltet nämlich erstens ausnahmslos alle benötigten Nährstoffe, und zweitens verbrauchen Pflanzen nicht soviel davon, daß innerhalb weniger Wochen "Ebbe" herrscht. Eigentlich ist schon sehr erstaunlich, mit wie wenig Nährstoffen Pflanzen auskommen. Glücklicherweise sind Pflanzen zudem recht variabel, was das Nahrungsmittelangebot angeht. Solange es einem gelingt, das Nährstoffangebot im Toleranzband zu halten, sind zumindest in Bezug auf die Nährstoffversorgung beste Voraussetzungen für das Gedeihen gegeben. Wie schon eben angedeutet, wird es aber nicht gelingen, alle Nährstoffbestandteile im richtigen Maß wieder zuzuführen. Aus diesem Grund wird sich die Konzentration der einen oder anderen Nährstoffkomponente im Laufe der Zeit entweder nach oben (zuviel zugeführt) oder nach unten (zuwenig zugeführt) aus dem Toleranzband hinausbewegen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Pflanze anfangen zu kümmern - entweder infolge Überdüngung oder infolge Nährstoffmangel. Glücklicherweise kann man hier aber die Reißleine ziehen und wieder für optimale Verhältnisse sorgen. Das Zauberwort heißt schlicht und ergreifend Umtopfen. Durch neues Substrat beginnt das ganze Spiel von vorne. Solange man keine groben Wurzelschäden beim Umtopfen verursacht, kann man diesen Vorgang beliebig oft wiederholen. Jetzt werden Sie wahrscheinlich auch schlagartig verstehen, warum die meisten engagierten Pflanzenfreunde weder etwas von Hydrokultur noch von Seramis oder ähnlichen Kulturverfahren halten. Dort fehlt nämlich der ausgleichende Faktor Pflanzsubstrat. Vielmehr stehen die Pflanzen in einer mehr oder aber leider meistens weniger passenden (s.o.) Nährlösung. Deswegen (und auch aus anderen Gründen) gedeiht längst nicht jede Pflanze in Hydro. Allerdings möchte ich diese Verfahren nicht grundsätzlich verteufeln: Wer das richtige Wässern nicht beherrscht, kann allein damit schon mehr Schaden anrichten als es falscher Dünger je könnte. Für Leute mit einem eher braunen als grünen Daumen bieten diese Methoden die Möglichkeit, ihre Wohnung trotz allem mit Pflanzen zu bereichern. Zusammensetzung von DüngerDie Industrie, die gerne Wunderdünger verkauft, wird mich wahrscheinlich dafür steinigen, aber statt schon fast esoterisch anmutenden Werbesprüchen kommen hier harte Fakten auf den Tisch. Pflanzen benötigen nämlich abgesehen von den Stoffen, die sie über die Luft aufnehmen, lediglich
"N" ist das chemische Zeichen für Stickstoff, "P" für Phosphor und "K" für Kalium. Es hat sich durchgesetzt, daß die Konzentration eines Düngers in der Reihenfolge Stickstoff, Phosphor und Kalium, d.h. NPK angegeben wird. Die dann angegebenen Zahlenwerte geben die Konzentration in Prozent wider. Wenn der Dünger beispielsweise als In deutlich geringerem Umfang als diese Hauptnährstoffe werden Magnesium, Calcium, Schwefel und Eisen benötigt. Insbesondere Koniferen brauchen im Vergleich zu anderen Pflanzen viel Magnesium. Absolut gesehen handelt es sich aber auch hier um eher geringe Mengen. Oft wird die Konzentrationsangabe des Magnesiums als vierte Zahl hinter NPK angehängt, z.B. Nun werden Sie sich sicher fragen, wie denn die Zusammensetzung eines optimalen Düngers sein muß. Wie schon im Kapitel ![]() Wichtig ist neben der gesamten Konzentration das Verhältnis der Nährstoffe zueinander. Meistens reicht es aus, wenn man reine Grünpflanzen mit reduziertem Phosphoranteil, Blühpflanzen mit einem ausgeglichenen Nährstoffverhältnis oder auch einem erhöhten Phosphoranteil düngt. Im wesentlichen ist das Verhältnis von Stickstoff- zu Phosphoranteil interessant. Der Kaliumanteil sollte ungefähr der Konzentration des am höchsten dosierten Nährstoffes entsprechen. Typische Zusammensetzungen für Grünpflanzendünger sind z.B. Wie schon beschrieben, ist manchmal Magnesium (chemisches Zeichen: Mg) enthalten. Dessen Konzentration wird als vierte Zahl angegeben. Magnesium ist beispielsweise bei Koniferen für die Grünfärbung der Nadeln verantwortlich. Das bekannte Nitrophoska (Blaukorn) besteht beispielsweise aus ![]() Bei meinen eigenen Untersuchungen habe ich festgestellt, daß Flüssigdünger meistens auf einen Wert zwischen Bestimmte Pflanzen benötigen abweichend von den eben genannten Faustregeln spezielle Düngerzusammensetzungen. Kakteen beispielsweise benötigen einen Dünger, bei dem der Stickstoff- deutlich kleiner als der Phosphoranteil ist. Geeignet sind beispielsweise SpurenelementeIm Handel werden nicht selten Dünger angeboten, die mit dem Zauberwort Spurenelemente beworben werden. Grundsätzlich ist es zwar sinnvoll, verbrauchte Spurenelemente dem Substrat wieder zuzuführen, aber auch hier kann man durch Überdosierung Schäden anrichten. Zudem werden für solche Dünger nicht selten Preise jenseits vonWer seine Pflanzen relativ oft (d.h. alle 1 bis 2 Jahre) umtopft, kann auf die Zufuhr von Spurenelementen absolut verzichten, da gutes Pflanzsubstrat diese in ausreichender Konzentration enthält. Wer seine Pflanzen aber sehr selten umtopft oder diese z.B. aufgrund der Größe nicht mehr umtopfen kann, sollte entweder ab und zu Spurenelemente enthaltenden Dünger verwenden oder aber nur die Spurenelemente verabreichen. Man kann im Fachhandel reine Spurennährstoffe kaufen. 1 kg kosten ungefähr SpezialdüngerIm Handel werden verschiedene Arten von Spezialdünger angeboten. Diese muß man in verschiedene Gruppen einteilen. Da Käufer von Dünger nicht selten wenig Ahnung haben, wird oft ein Dünger als für bestimmte Pflanzenarten geeignet gekennzeichnet, obwohl es sich entweder um einen ganz normalen Grün- bzw. Blühpflanzendünger handelt. Aufgrund der weiten Verbreitung von Pelargonien (umgangssprachlich als Geranien bezeichnet) ist vielerorten Geraniendünger erhältlich. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange er nicht teurer als vergleichbarer Blühpflanzendünger ist. Mitunter kommt es zu Stilblüten dahingend, daß der gleiche Dünger (d.h. laut Etikett mit gleichen Inhaltsstoffen in gleicher Konzentration) in mehrfacher Ausfertigung jeweils als Spezialdünger für verschiedene Pflanzen angeboten wird.Eine andere Kategorie sind Dünger mit von den beiden Grundrichtungen Grünpflanzen- und Blühpflanzendünger abweichenden Wirkstoffzusammensetzungen, so daß die Bezeichnung Spezialdünger hier gerechtfertigt ist. Hierunter fällt der o.g. Kakteendünger. In meinen Augen nicht gerechtfertigt ist jedoch der leider meistens unangemessen hohe Preis. Glücklicherweise wird man oft nach einigem Suchen unter anderem Namen fündig. Auch kann man sich seinen Spezialdünger mit geringem Aufwand preisgünstig aus handelsüblichem Dünger ![]() Eine weitere Kategorie sind Dünger, die nur ganz bestimmte Nährstoffe enthalten wie beispielsweise Eisendünger oder das in letzter Zeit nicht mehr so häufig anzutreffende Thomaskali. Sie dienen in erster Linie zur Bekämpfung oder Vorbeugung von bekannten Mangelerscheinungen. Während Eisendünger üblicherweise nur eine einzige Wirksubstanz enthält (Eisensulfat für Rasen bzw. Eisenchelat für alle Zierpflanzen), besteht Thomaskali aus Phosphor sowie Kalium und kommt beispielsweise in der Konzentration ![]() Die letzte Kategorie bilden sogenannte Langzeitdünger. Hierbei handelt es sich um Dünger, die ihre Wirkstoffe über mehrere Monate hinweg verteilt langsam abgeben. Im Handel für Hobbygärtner werden Langzeitdünger nicht so häufig angeboten. In Gärtnereien usw. werden diese Dünger hingegen recht gern eingesetzt, weil man so den Arbeitsaufwand fürs regelmäßige Düngen stark reduziert (Zeit ist Geld). Ich persönlich empfinde den Zeitbedarf fürs Düngen mit normalen, insbesondere flüssigen Düngern im Privathaushalt eher als gering. Schließlich stellt ja lediglich die Zugabe von Dünger zum Gießwasser einen Zusatzaufwand dar. Und gewässert werden muß ohnehin. Außerdem muß man zu Hause nicht unbedingt betriebswirtschaftliche Maßstäbe anlegen. Ich bin der Meinung, daß man seinem Hobby ohnehin mit Muße nachgehen sollte, denn nebenbei will man sich dabei ja schließlich auch entspannen. BlattdüngungUnter Blattdüngung versteht man die Ausbringung von flüssiger Düngerlösung auf die Blattunterseite einer Pflanze. Sinnvoll ist dies bei Pflanzen, die nur schlecht ausgebildete oder gar keine Wurzeln besitzen wie Orchideen oder Tillandsien. Für "normale" Pflanzen kann eine Blattdüngung zu Beginn einer Vegetationsperiode sinnvoll sein. Aber leicht kommt es hierbei bei falscher Anwendung oder Überdosierung zur Schädigung der Blätter. Notwendig ist die Blattdüngung bei "normalen" Pflanzen übrigens keineswegs. In der Natur findet eine Blattdüngung nämlich nicht statt.Wenn Sie es probieren wollen, sollten Sie den Dünger erst nach Untergang der Sonne ausbringen, weil durch Kombination von Sonneneinwirkung und Dünger leicht Blattschädigungen entstehen. Zudem sollten Sie kalkarmes Wasser verwenden, denn Kalkränder auf den Blättern sehen nicht gerade schön aus. Last but not least hilft ein Spritzer Spül- bzw. Netzmittel (z.B. aus dem Fotobereich) oder ein kleiner Schuß Schmierseife, daß sich die Lösung gleichmäßig verteilt statt dicke Tropfen zu bilden. Spritzen Sie bevorzugt unter die Blätter, denn dort befindet sich die überwiegende Mehrheit der Blattspalte, über die der Dünger aufgenommen wird. Als Blattdünger ist fast jeder flüssige mineralische Dünger geeignet, der sofort verfügbare Nährstoffe enthält; das ist die überwiegende Mehrheit. Am besten verwenden Sie ihn nicht in der empfohlenen Gießkonzentration, sondern verdünnen ihn zwischen 1:4 und 1:10 mit Wasser. Es ist besser, mehrmals verdünnten Dünger auszubringen als einmal relativ stark konzentrierten. Orchideendünger wird natürlich entsprechend der Herstellerangabe angesetzt; er kann auch für andere Pflanzen verwendet werden. Er hat zudem den Vorteil, daß er fast nur sofort verfügbare Nährstoffe beinhaltet. Wenn Sie Orchideendünger besitzen, sollten Sie diesen auch für die Blattdüngung anderer Pflanzen verwenden, wenn Sie unbedingt auf diese Weise düngen wollen. Dünger je nach JahreszeitGedüngt wird nur während der Vegetationsperiode, nicht aber im Winterquartier. Denn im Winterquartier wächst die Pflanze nicht und verbraucht damit auch keine Nährstoffe. Eine Ausnahme bilden Pflanzen, die auch im Winter hell und warm stehen und normal weiterwachsen. Sie sollten auch im Winter gedüngt werden, aber im Normalfall weniger als im Sommer, z.B. mit der Hälfte der Menge oder noch weniger. Grund hierfür ist, daß die Lichtverhältnisse im Winterquartier meistens nicht ideal sind, und daher die Pflanzen sowieso schon zur Vergeilung neigen. Diesen Hang sollte man nicht noch durch reichliche Düngung forcieren.Am Anfang der Vegetationsperiode, d.h. normalerweise nach dem Ausräumen aus dem Winterquartier, werden meistens durch die Bildung von Blüten und neuen Blättern mehr Nährstoffe verbraucht als später in der Saison. Deshalb kann man (muß man aber nicht!) eine Startdüngung durchführen, sobald sich neue Triebe zeigen: Zuerst sorgt man z.B. am Vortag dafür, daß der Wurzelballen durchgängig leicht feucht ist. Dann düngt man ganz normal nach Herstellervorschrift. Wenn die Herstellervorschrift beispielsweise eine Düngung einmal pro Woche vorschreibt, düngt man als Startdüngung insgesamt einfach zwei- oder dreimal in der ersten Woche und danach dann wieder nach Herstellervorschrift. Auch die Düngerart kann man den jahreszeitlichen Gegebenheiten anpassen: Insbesondere die Blüte profitiert von der richtigen Düngung. Auch Grünpflanzen mögen Blühpflanzendünger, wenn sie im Frühjahr Blüten ausbilden. Eine der Blüte vorausgehende Düngung mit reichlich Phosphor im Verhältnis zu Stickstoff (d.h. Blühpflanzendünger) fördert die Ausbildung von Blüten. Sobald die Pflanze anfängt zu blühen, stellt man dann wieder auf Grünpflanzendünger um. Auch mit Blühpflanzendünger ist übrigens eine Startdüngung möglich. Aber auch hier bitte nicht übertreiben: Überdüngung ist immer schädlich! Pflanzen, die im Frühjahr nicht so recht austreiben wollen, kann man, sofern kein Pflegefehler daran Schuld ist, mit einer gezielten Blattdüngung (sofern Blätter vorhanden sind) auf die Beine helfen. Aber bitte beachten Sie, daß manche Pflanzen artentypisch spät austreiben und noch völlig kahl sind, während früh treibende Arten zur gleichen Zeit schon völlig grün sind. Man sollte hier keine Gewalt ausüben. Beispielsweise Citruspflanzen darf man nicht auf diese Weise auf die Sprünge helfen, solange die Wurzeltemperatur bei DüngerauswahlLesen Sie nach, welchen Typ von Dünger Ihre Pflanze(n) benötigen. Anhand der vorgegebenen Verhältnisse NPK brauchen Sie im Handel nur noch den bzw. die richtigen Dünger zu suchen. Leider sind Dünger mit im Vergleich zum Stickstoffanteil erhöhtem Phosphoranteil einigermaßen rar geworden. Grund sind angeblich Umweltschutzgründe. Sollte dem wirklich so sein, hat leider jemand nicht darüber nachgedacht, daß Dünger für Kübelpflanzen nicht ins Abwasser gelangt, sondern im Substrat verbleibt. Achten Sie beim Düngerkauf ausschließlich auf die NPK-Angabe und nicht darauf, für welche Pflanzen der Dünger angeblich geeignet ist. Fehlt eine NPK-Angabe, sollten Sie den Dünger grundsätzlich nicht kaufen.Kaufen Sie für jeden Pflanzentyp den richtigen Dünger. Sofern Sie nicht allzu exotische Pflanzen kultivieren, werden es höchstens 4 verschiedene Dünger sein: Blühpflanzendünger für alle blühenden Pflanzen, Grünpflanzendünger für alle sogenannten Blattpflanzen, Kakteendünger für Kakteen und Bonsaipflanzen sowie Orchideendünger für Orchideen und Tillandsien. Ob Sie sich für einen festen oder flüssigen Dünger entscheiden, ist für die Pflanzen unerheblich. Bei gleicher Konzentration (d.h. gleicher NPK-Angabe) sind fester und flüssiger Dünger absolut gleichwertig. Flüssige Dünger muß man jedoch nicht in Wasser mehr oder weniger umständlich auflösen. Wer schon einmal das ansonsten gute und sehr preisgünstige Blaukorn in Wasser aufgelöst hat, weiß, was ich meine. Für einen Liter flüssigen Dünger können Sie bei vergleichbarer Konzentration zwischen ca. Für die Verwendung in Kübeln sollte Dünger immer flüssig verabreicht werden. Dies gilt auch für Blaukorn, der im Freiland in fester Form ausgestreut wird. Im Kübel käme es aufgrund der speziellen Gegebenheiten zu lokalen Überdosierungen mit negativen Auswirkungen auf die Wurzeln (sogenannte "Verbrennungen"). Aus gleichem Grund muß dringend vor der Verwendung von Düngestäbchen abgeraten werden. Auch hier zeigt sich leider wieder der Widerspruch zwischen Werbung und Praxis. Besondere Effekte erzielenWie schon dargelegt, haben die einzelnen Nährstoffkomponenten Einfluß darauf, wie sich eine Pflanze entwickelt. Diesen Effekt kann man sich durch künstliche Anreicherung oder Verknappung einzelner Nährstoffe zu Nutze machen. Ein bekanntes Beispiel ist Dünger für Bonsai-Pflanzen. Diese unterscheiden sich von "normalen" Pflanzen lediglich dadurch, daß man durch allerhand Maßnahmen das Längenwachstum begrenzt. Eine dieser unterstützenden Maßnahmen ist der Einsatz von Dünger mit reduziertem Stickstoffanteil, da dieser hierfür auf der Dünger-Seite hauptverantwortlich ist. Auch wenn Sie Kübelpflanzen besitzen, die zu stark wachsen, können Sie das Wachstum mit stickstoffreduziertem Dünger unterstützend zu der Maßnahme, das Wurzelwachstum durch ein möglichst kleines Pflanzgefäß, in gewissen Grenzen einschränken. Der Unterschied zu der Alternative, nur sehr schwach oder gar nicht zu düngen, ist der, daß alle nicht für das Längenwachstum relevanten Nährstoffe nach wie vor voll zur Verfügung stehen und damit die Pflanze gesund bleibt. Bei allgemeinem Nährstoffmangel würde die Pflanze kümmern und wäre anfällig für Krankheiten und Schädlinge.Ein anderes Beispiel sind Dünger wie Thomaskali, die keinen oder nur wenig Stickstoff beinhalten aber viel Phosphor. Dieses fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Sträucher und Bäume blühen meistens im Frühjahr, bevor das Längenwachstum einsetzt, d.h. es wird nach der Winterruhe zuerst einmal Phosphor wegen der Blütenbildung und darüberhinaus auch Kalium verbraucht aber kaum Stickstoff. Deshalb ist es wie unter ![]() Unabhängig davon, ob man einzelne Nährstoffanteile stärker oder schwächer dosiert, darf man nicht vergessen, daß es bei Pflanzen sozusagen ein Minimumprinzip gibt. Ist eine Nährstoffkomponente im Substrat bei Null angelangt, werden auch die anderen Komponenten von der Pflanze nicht mehr oder zumindest nicht in ausreichender Menge aufgenommen, sondern führen bei fortgesetzter Zufuhr nur zur ungewollten Salzanreicherung. Diese Art der Einflußnahme auf die Pflanzen ist somit nicht unbeschränkt. Sie macht deshalb nur im oben beschriebenen Rahmen Sinn. Eine Pflanze mittels eines stickstofffreien Düngers am Weiterwachsen zu hindern, wird also nicht gelingen. Organischer DüngerHaben Sie sich gewundert, daß organischer Dünger bisher noch nicht erwähnt wurde? Aufgrund der bei Kübel- und Balkonpflanzen sehr deutlich reduzierten Anzahl von Bodenorganismen dauert die Umsetzung von organischem Material in die mineralischen Bestandteile, die die Pflanzen verwerten können, sehr viel länger als in freier Wildbahn. Die Umsetzung würde länger dauern als die Zeit, in der die Pflanze Nährstoffe verbraucht, so daß es nach einiger Zeit zu Mangelerscheinungen käme. Deshalb ist eine ausschließliche Düngung mit organischem Dünger nicht sinnvoll. Überaus sinnvoll hingegen ist die Verwendung von Komposterde, einem organischen Dünger mit mineralischen Anteilen, hingegen beim Mischen von Pflanzsubstraten. Abgesehen vom Nährstoffreichtum in für Pflanzen optimaler Form sorgt Komposterde zudem für eine lockere Krume und damit eine gute Wurzelbelüftung. Hierbei kann man auch andere organische Dünger wie z.B. Hornspäne (ein Stickstoffdünger) zusetzen.DurchführungSetzen Sie den Dünger nach Vorschrift des Herstellers an. Dies beschränkt sich in den meisten Fällen darauf, eine Verschlußkappe Dünger in x Liter Wasser
Während der Vegetationszeit wird normalerweise einmal pro Woche (oder zweimal mit der Hälfte der Dosis) gedüngt. Ausnahmen bilden Pflanzen, die nur schwach wachsen wie z.B. Kakteen, Bonsaipflanzen und auch Koniferen. Diese werden entweder seltener oder mit reduzierter Dosis gedüngt. In den entprechenden Pflanzenbeschreibungen sind diese Abweichungen angegeben. | |||||||||||||||||||||||||||||||
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