Schädlinge und ihre Bekämpfung |
AllgemeinesBei Kübel- und Zimmerpflanzen treten immer wieder die gleichen Schädlinge auf. Hier erfahren Sie mehr über die am häufigsten vorkommenden Übeltäter und Methoden, wie man sie zuverlässig wieder los wird. Um sich die Schädlinge bzw. die durch sie hervorgerufenen Schäden genauer anzusehen, klicken Sie bitte auf die kleinen Bilder, um sie zu vergrößern.BlattläuseBlattläuse gehören zu den zwar häufig vorkommenden aber doch relativ harmlosen Schädlingen. Diese grünen, schwarzen oder orangen und meistens ca.Gegenmaßnahmen: Blattläuse sind sehr einfach zu bekämpfen. Da Blattläuse im Gegensatz zu Spinnmilben normalerweise nicht erst entdeckt werden, wenn es nahezu zu spät für Gegenmaßnahmen ist, kurzfristig weder großen Schaden anrichten noch sich explosionsartig vermehren, kann man bei leichtem Befall durchaus mit biologisch unbedenklichen Mitteln beginnen und erst bei ausbleibendem Erfolg härtere Maßnahmen einleiten, d.h. chemische Mittel verwenden. Sehr zu empfehlen ist es immer, die Pflanze abzuduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte. Mit ein wenig Sorgfalt werden dadurch fast alle Blattläuse weggeschwemmt. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird, damit der Wurzelballen nicht zu naß wird. Nützlinge wie der rechts abgebildete Marienkäfer (hier einer der eher seltenen schwarzen Zweipunktkäfer) und speziell seine Larven können bei Kultur im Freien zwar die Blattlauspopulation im Zaum halten, aber es kommt hierbei immer nur zu einem Gleichgewicht, d.h. die Blattlauspopulation verschwindet nie vollständig. Komplett loswerden kann man die Blattläuse jedoch mit chemischen Mitteln, wobei ein beliebiges ausreichend ist, das gegen saugende Insekten wirkt. Einen fast gleichen Effekt hat eine Lösung aus MinierfliegeCharakterisch und daher leicht zu identifizieren sind die Blattschäden, die die Larven der Minierfliege anrichten: Es handelt sich um unregelmäßige "Gänge" in den Blättern, die sich durch ihre hellere Farbe abheben. Die Larve frißt das innere Gewebe des Blattes und bewegt sich dabei im Blatt vorwärts. Die ziemlich kleine Larve ist oft noch am Ende des Ganges zu finden. Die Minierfliegen selbst sind harmlos, wenn man davon absieht, daß sie durch die Eiablage für eine Weiterverbreitung sorgen.Gegenmaßnahmen: Üblicherweise ist die Anzahl der befallen Blätter nicht sehr groß, so daß man am besten die betroffenen Blätter möglichst rasch manuell entfernt und vernichtet (z.B. durch Verbrennen), damit die Larven keine Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Bei starkem Befall sollte man ein spezielles Mittel gegen die Larven der Minierfliege anwenden. RaupenRaupen sind mitunter wunderschöne Larven verschiedener Schmetterlinge und mancher anderer Insekten, die sich von den Blättern fast aller Pflanzen ernähren. In den meisten Fällen sind sie ca.Gegenmaßnahmen: Es ist sinnvoll, die bei Zimmer- oder Balkonpflanzen meistens wenigen Raupen einzeln abzusammeln. Vorsicht bei behaarten Raupen, da bei manchen die Behaarung nesselbesetzt ist und allergische Reaktionen auslösen können (z.B. Prozessionsspinner); also am besten Handschuhe verwenden. Wirksame, frei verkäufliche chemische Mittel gegen Raupen sind mir zudem nicht bekannt. Von ölhaltigen Präparaten ist dringend abzuraten, da sie meistens mehr Schaden anrichten als die Schädlinge. Denn sie verkleben die Blattspalte der Blätter, wodurch sogar eine totale Entlaubung eintreten kann. Im Gartenbau werden ölhaltige Mittel zwar recht gerne angewendet, aber dann ausschließlich als Prophylaxe im zeitigen Frühjahr, bevor die Blätter austreiben. SchildläuseDie Schildläuse selbst bekommt man nur in seltenen Fällen zu Gesicht. Was man sehen kann, sind die bis zuGegenmaßnahmen: Mit konventionellen Mitteln kommt man Schildläusen leider nicht bei, da ihr Schild sie vor z.B. Spritzmittel gut schützt. Bei nur geringem Befall kann man sie abwischen/abkratzen. Bei stärkerem Fall kommt man um das Spritzen mit einem unbedingt systemischen Mittel (z.B. Rogor oder Metasystox) nicht herum. Solche Mittel werden über die Blätter von der Pflanze aufgenommen und machen sie eine kurze Zeit lang auch dort giftig, wo gar kein Spritzmittel hinkam. Die toten Schildläuse fallen erst nach langer Zeit von selbst von der Pflanze ab, so daß noch anhaftende Schildläuse kein Indiz für fehlgeschlagene Bekämpfung ist. Hier muß man stichprobenweise nachsehen, ob die Schädlinge noch leben. Beim Abkratzen völlig vertrocknete Schilder deuten auf tote Schildläuse hin, matschige hingegen auf noch lebende. Häufig werden Pflanzenschutzsticks verkauft, die man nur in die Erde stecken muß. Den Wirkstoff nimmt die Pflanze über die Wurzeln auf. Eigentlich ist das eine tolle Sache. Nur leider gibt es ausschließlich Sticks, die zugleich Dünger sind. Kommt ein solches Stäbchen zu nahe an die Wurzeln, gehen diese durch die lokal viel zu hohe Düngerkonzentration ein. Es ist daher leicht möglich, daß man seine Pflanze dadurch noch mehr schädigt. Steckt man sie hingegen weit weg von den Wurzeln an den Rand des Topfs, ist möglicherweise die aufgenommene Giftkonzentration zu niedrig. Bei robusten Pflanzen können sie zwar durchaus zum Erfolg führen, aber aufgrund der Gefahren sollte man lieber andere Mittel verwenden. Eine giftfreie Alternative sind ölhaltige Mittel. Hierbei wird ausgenutzt, daß das feinstverteilte Öl die Schilder luftdicht mit dem Untergrund verschließt und die Schildläuse ersticken. Leider ist die Wirkung auf Blattspalte genau die gleiche, was innerhalb kürzester Zeit zum Absterben der betroffenen Blätter führt. Daher trägt man solche Mittel (ersatzweise beliebiges Pflanzenöl aus der Küche) besser z.B. mit einem Pinsel ausschließlich auf Stamm und Äste auf. SchneckenSchnecken gehören zu den gefräßigsten Schädlingen schlechthin. Sie treten nicht selten auch im Zimmer auf, weil aus im Substrat enthaltenen Schneckeneiern nach einiger Zeit kleine Schnecken schlüpfen. Insbesondere unter reichlich gegossenen Pflanztöpfen oder auf der Innenseite von Übertöpfen (also dort, wo es relativ feucht ist) fühlen sie sich wohl und können dort unbeobachtet eine gute Weile überleben. Da Schnecken vor allem nachtaktiv sind, fällt ihre Existenz meistens erst dann auf, wenn sie schon einigen Schaden angerichtet haben. Angefressene Blattränder aber auch Löcher in den Blättern deuten, wenn die Fraßstelle glatt ist, auf Schnecken hin.Gegenmaßnahmen: Man kann die Schnecken zwar suchen und einzeln absammeln, aber dies ist vor allem aufgrund deren meist noch sehr kleinen Größe recht mühsam und zeitaufwendig. Viel einfacher ist der Einsatz von wenigen Körnern Schneckenkorn, wie es auch im Garten zur Anwendung kommt. Das neue, auf Eisensulfat basierende Schneckenkorn ist übrigens entgegen älteren Aldehyd-basierenden Produkten unbedenklich in der Anwendung. Schnecken mit Gehäuse (wie auf dem Foto) sind übrigens für Topfpflanzen nur ganz selten eine Gefahr, denn erstens treten sie üblicherweise nur in geringer Anzahl auf und zweitens sieht man sie wegen ihres Gehäuses sehr gut, weshalb man sie auch sehr gut manuell absammeln kann. Spinnmilben / Rote SpinneSpinnmilben sind die mit Abstand am schwierigsten zu bekämpfenden Schädlinge. Es handelt sich hierbei um winzig kleine Spinnentiere, die ausgewachsen nur etwa einen halben Millimeter groß sind. Artenabhängig sind diese rot (daher auch die Bezeichnung rote Spinne), grün oder gelblich bis weiß. Sie besiedeln üblicherweise zuerst die Blattunterseiten und saugen den Saft aus dem Zellgewebe. Dadurch bekommen die Blätter punktuell oft einen silbrigen Schimmer infolge von Luft in den leergesaugten Zellen. Die Folge ist, daß die Blätter je nach Reaktion der Pflanze auf diese Beschädigung gelb werden und vertrocknen oder sofort mit noch grüner Färbung abgeworfen werden. Spinnmilben befallen jedoch nicht nur die Blätter sondern noch viel lieber die Triebspitze(n) der Pflanzen, wo sie mit Vorliebe die winzig kleinen, sich gerade bildenden Blätter und Äste leersaugen. Dadurch sterben diese sofort ab, was man bei sehr geringem Befall oft an schwarzen "Rückständen" an den Triebspitzen erkennen kann.Wie der Name Spinnmilben vermuten läßt, erzeugen diese Milben extrem feine Gespinste. Wenn man sie mit bloßem Auge erkennen kann, ist es in den meisten Fällen schon fast zu spät für Gegenmaßnahmen. Wenn Sie den Verdacht haben, daß sich Spinnmilben an Ihren Pflanzen zu schaffen machen, sollten Sie sie mit Wasser einnebeln. Verwenden Sie dafür einen Wassersprüher, der feinste Wassertröpfchen erzeugt, und sprühen Sie nicht direkt auf die Pflanze, sonst blasen Sie damit einen großen Teil der Spinnmilben samt Gespinsten weg und sehen dann keinen Befall. Erzeugen Sie besser Sprühnebel und bewegen dann langsam die Pflanze in den Sprühnebel, so daß dieser sich langsam auf ihr absetzen kann. Dadurch, daß dabei feinste Wassertröpfchen an den Gespinsten hängenbleiben, kann man diese viel leichter erkennen, siehe Bild oben (klicken Sie bitte auf das Bild, um es größer anzuzeigen). Aber wie gesagt ist der Befall schon extrem weit fortgeschritten, wenn man erstens derart starke Gespinste sieht und zweitens die Blattverfärbungen derart stark sind. Die Pflanze ist dann kaum noch zu retten. Denn bereits wenn einzelne Blätter leicht verschmutzt aussehen wie auf den nachfolgenden Bildern, ist die Lage kritisch. Sie sollten dann keine Zeit mehr verlieren. Es sei angemerkt, daß sie nachfolgenden Bilder mit spezieller Beleuchtung aufgenommen wurden, damit man den Befall überhaupt sieht. Sie sollten sich daher im Zweifelsfall die einzelnen Blätter in Ruhe mit einer Lupe bei hellem, gerichteten Seitenlicht einer Punktlichquelle ansehen. Auch auf dem oben abgebildeten Blatt kann man bei oberflächlicher Betrachtung lediglich feststellen, daß es auf der Unterseite gelblich/bräunlich verfärbt ist. Erst bei einem genaueren Blick (klicken Sie auf die Bilder, um sie größer darzustellen) wird man "Verunreinigungen" feststellen. Im nachfolgenden Bild ist der Bereich um den Blattstielansatz stark vergrößert dargestellt, worauf man sehr gut kleine Flecken auf der Blattoberfläche erkennen kann. Es handelt sich hierbei um leergesaugte Zellen. Weiterhin sieht man Spinnmilbeneier, die man kaum von kugelförmig ausgetretenem und dann eingetrocknetem Pflanzensaft unterscheiden kann. Die teilweise vorhandene Unschärfe ist übrigens technisch bedingt (hohe Vergrößerung mit entsprechend sehr geringem kleinem Schärfentiefenbereich) und war nicht vermeidbar. Gegenmaßnahmen: Als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte (bzw. die Pflanze auf die Seite legen). Dadurch wird ein Großteil der Schädlinge weggeschwemmt. Die Blätter, die durch diese mechanische Belastung abfallen, sind keinen Kummer wert, da sie in den nächsten Tagen ohnehin abgefallen wären; bei gesunden Blättern muß man hingegen erhebliche Kraft aufwenden, um sie abzureißen. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch zum Spinnmilbenbefall Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird. Wenn die Pflanze zu groß ist, um sie in die Dusche oder Badewanne zu stellen, kann man die Pflanze als Erstmaßnahme ersatzweise von oben bis unten mit einer Lösung aus Dieser mechanischen Reinigung sollte eine "Kur" mit einem Spritzmittel folgen. Spinnmilbenpopulationen umfassen neben ausgewachsenen Exemplaren nämlich auch Larven und Eier. Die meisten Mittel wirken nicht gegen alle Entwicklungsstadien. Insbesondere ist es extrem schwierig, die Eier zu bekämpfen. Aus diesem Grund sollte man 6 Wochen lang die Pflanze jede Woche einmal mit einem laut Hersteller gegen Spinnmilben wirksamen Mittel behandeln. Dadurch tötet man solange die geschlüpften Schädlinge ab, bis das letzte Ei geschlüpft ist. Die regelmäßige Anwendung verhindert hierbei, daß die Spinnmilben in der Zwischenzeit die Geschlechtsreife erlangen und weitere Eier legen können. Bricht man nach wenigen Anwendungen ab, riskiert man nicht nur einen erneuten Befall sondern zusätzlich eine Resistenzbildung der Spinnmilben gegen das verwendete Mittel. Falls vorhanden, ist es daher auch ratsam, abwechselnd mit verschiedenen Spritzmitteltypen zu spritzen. Normal ist es übrigens, daß der Blattfall noch einige Tage nach dem ersten Spritzen weitergeht und möglicherweise sogar kurzfristig zunimmt, weil die Pflanzen zeitverzögert auf den Schädlingsbefall reagieren. Welche Mittel man verwendet, ist weitgehend egal. Besonders empfehlenswert sind systemisch wirkende Mittel, die über die Blätter von der Pflanze aufgenommen werden und diese sozusagen von innen her für eine beschränkte Zeit giftig machen, weil diese auch an Stellen wirken, die nicht durch das Spritzmittel benetzt wurden. Beispiele hierfür sind z.B. Rogor oder Metasystox. Die Anwendung erfolgt aus Gesundheitsgründen ausschließlich im Freien. Glücklicherweise ist der beim Spritzen entstehende Geruch dieser Mittel so unangenehm, daß sie hoffentlich niemand im Zimmer anwendet. Nach dem Abtropfen oder besser noch nach dem Abtrocknen, bei dem auch der unangenehme Geruch verschwindet, kann man die Pflanze dann wieder ins Zimmer stellen. Leider sehr teuer und von der Verpackungseinheit her für den gewerblichen Bedarf ausgelegt sind die Mittel Vertimec und Pentac, die eine längere Zeit gegen Spinnmilben wirken, so daß im Regelfall ein- oder zweifaches Spritzen ausreicht. Leider ist Pentac in Deutschland nicht mehr erhältlich; dies hat nichts damit zu tun, daß Pentac besonders giftig oder in anderer Weise schädlich wäre, sondern schlicht mit der Bürokratie. Im Ausland sollten Sie jedoch fündig werden. Klappern Sie im Urlaub ruhig einmal den dortigen Gartenzubehörhandel ab und scheuen Sie sich nicht, selbst in Kleinstgeschäften nachzufragen. Denn diese sind oft erstaunlich gut sortiert bzw. können das Gewünschte innerhalb kürzester Zeit besorgen. Ungeeignete Maßnahmen: In der Literatur wie auch dem Internet werden oft haarsträubende Gegenmaßnahmen angegeben, vor denen man nur eindringlich warnen kann. Sie sind untauglich und führen in den meisten Fällen zum Tod der Pflanze. Nachfolgend sind einige von ihnen aufgelistet:
ThripseThripse sind ca.Gegenmaßnahmen: Wie bei Spinnmilben, d.h. als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte. Dadurch wird ein Großteil der Schädlinge weggeschwemmt. Die Blätter, die durch diese mechanische Belastung abfallen, sind keinen Kummer wert, da sie in den nächsten Tagen ohnehin abgefallen wären. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird. Dieser mechanischen Reinigung sollte eine "Kur" mit einem Spritzmittel folgen, da die allermeisten Spritzmittel nicht gegen die Eier wirksam sind. Allerdings sind Thripse weit weniger widerstandsfähig als Spinnmilben, so daß es ausreichend ist, 3 Wochen lang im Wochenabstand je einmal zu spritzen. Hierfür können die meisten gegen saugende Insekten geeignete Mittel eingesetzt werden. Empfehlenswert sind systemische Mittel, die die Pflanze von innen her für saugende Schädlinge giftig machen. Leider hält dieser Schutz nicht sehr lange vor, so daß auch in diesem Fall 2 Wiederholungen im Wochenabstand sinnvoll sind. TrauermückenTrauermücken sind kleine Fliegen, die sich auf der Substratoberfläche aufhalten und mehr Lästling als Schädling sind. Sie sind jedoch immer ein Hinweis auf deren Larven, die sich von organischem Material im Substrat ernähren. Bei großen und gesunden Pflanzen richten sie, sofern es sich nicht um zu viele Larven handelt, kaum einen Schaden an. Jedoch fressen sie auch die feinen Haarwurzeln an, was zur Schädigung von insbesondere kleineren Pflanzen führt. Fatal sind Trauermücken im Substrat kleiner Sämlinge: Die Larven fressen die frisch gebildeten Wurzeln schneller auf, als diese nachwachsen können, wodurch die Sämlinge nicht nur die Wasser- und Nährstoffversorgung verlieren sondern auch ihren Halt im Substrat. Wenn Ihre Sämlinge plötzlich umfallen, können Trauermückenlarven die Ursache sein. In diesem Fall kommt leider jede Hilfe zu spät. Man kann jedoch beim nächsten Versuch Vorsorge treffen (siehe unter "Gegenmaßnahmen"), damit sich erst gar keine Larven einnisten können.Gegenmaßnahmen: Am einfachsten ist es, die Pflanze auszutopfen, das Substrat abzuschütteln und im Mülleimer zu entsorgen, die Wurzeln unter fließendem Wasser abzuspülen und neu einzutopfen. Hierbei sollte man am besten ein torfloses Substrat verwenden, da Trauermücken vor allem in Torf einen idealen Lebensraum vorfinden. Wenn es aus irgendwelchen Gründen unbedingt Torf enthalten soll, sollten Sie das Substrat bei ca. Wenn sich bei Ihren Sämlingen immer wieder Trauermücken breitmachen, hilft es, ihnen die Lebensgrundlage zu entziehen. Da sie sich von organischem Material ernähren, verwenden Sie einfach zur Anzucht Substrat, welches ausschließlich aus mineralischem Material besteht. Sehr gut geeignet ist Perlit. Es besitzt jedoch eine etwas geringere Wasserspeicherfähigkeit als konventionelles Substrat, und man kann ihm nicht ansehen, ob es feucht oder total trocken ist. Auch nicht zu feiner Sand ist für die Aussaat einen Versuch wert. Woll- und SchmierläuseWoll- und Schmierläuse sind saugende Insekten und ernähren sich vom Pflanzensaft. Kennzeichen sind klebrige Blätter durch den ausgetretenen Saft. Sie bilden im fortgeschrittenen Stadium weißliche "Wattekugeln", die vorzugsweise unter den Blättern am Übergang von Blattstiel zu Blatt sitzen. Gern verstecken sie sich, sofern vorhanden, unter Fasern oder Blattscheideresten der befallen Pflanze. Manchmal kann man die ca.Gegenmaßnahmen: Als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man auf die betroffenen Stellen richtet, wobei man auch gleich die klebrigen Blätter abspülen sollte. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird. Daran sollte sich eine Behandlung mit einem geeigneten Spritzmittel anschließen, da die an der Pflanze verbliebenen winzig kleinen Jungtiere und Eier innerhalb kurzer Zeit die Dezimierung der Population wieder mehr als ausgleichen würden. Normalerweise reicht eine ein- bis zweimalige Anwendung. LilienhähnchenDas Lilienhähnchen ist meistens schuld daran, wenn Ihre Lilien plötzlich Löcher in den Blättern haben bzw. ganze Blätter fehlen. Trotz des merkwürdigen Namens hat das Lilienhähnchen mit Geflügel nichts zu tun, sondern es handelt sich um einen auffallenden, siegellackroten Käfer. Der Käfer selbst richtet zwar direkt keinen Schaden an, aber er heftet seine Eier auf die Unterseite der Lilienblätter. Seine Larven sind nahezu unersättlich und können in wenigen Tagen ganze Lilienkulturen ihrer Blätter berauben. Sie verstecken sich dabei in ihren eigenen Exkrementen, die Sie bei Befall auf/unter den Blättern finden.Gegenmaßnahmen: Aufgrund ihres ungeheuren Appetits richten die Larven der Lilienhähnchen schnell große Schäden an. Daher sind schon bei den ersten Anzeichen eines Befalls rasche Gegenmaßnahmen angezeigt, d.h. sobald man den ersten Käfer oder die erste Larve entdeckt. Das Absammeln der Käfer ist hierbei keine geeignete Maßnahme, da dann die Eier schon gelegt sind. Zudem lassen sich die Käfer auf die Erde plumpsen, um dem Absammeln zu entgehen. Wenn man die Käfer trotzdem absammeln will, ist es ratsam, zuerst eine Schüssel o.ä. darunter zu halten und dann erst zu versuchen, sie abzusammeln. Die Larven sind hingegen sehr schwer auszumachen und können daher nicht in ausreichender Menge abgesammelt werden. Larven wie Käfer reagieren nicht auf übliche Spritzmittel gegen fressende oder saugende Insekten. Es sind jedoch im Fachhandel spezielle Spritzmittel erhältlich, die gegen die Lilienhähnchenlarven wirksam sind und bereits nach einmaligem Spritzen Abhilfe schaffen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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