| | | St.Wendel 2001 | | Nähe Merida/Venezuela 1994 | | St.Wendel 2001 | Klicken Sie auf die Bilder, um sie größer zu sehen
Name: | Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) | | Beschreibung: | Der Weihnachtsstern gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und ist in seiner mittel- und südamerikanischen Heimat ein mit bis zu gut 5 m Höhe recht stattlicher Strauch. Die Blätter sind dunkelgrün und besitzen eine leicht gezackte Form. Obwohl diese Blätter selbst schon durch ihre intensive, schon fast leuchtende Farbe eine Zierde sind, wird Euphorbia pulcherrima hauptsächlich wegen seiner bunten Hochblätter (Brakteen) kultiviert. Diese Brakteen sind ursprünglich karminrot, es gibt jedoch auch weiße Weihnachtssterne und mittlerweile kann man auch Pflanzen mit fast jede Farbe dazwischen erwerben. Auch Pflanzen mit panaschierten (d.h. partiell aufgehellten) Blättern sind erhältlich. Andere Farben, die man manchmal antrifft (z.B. blau), sind hingegen künstlich und werden durch Überprühen mit farbigem Lack erzielt.
Diese Brakteen sind übrigens keine Blüten. Letztere sind grün mit gelbem Rand, klein, recht unscheinbar und sitzen im Zentrum der Brakteen. An ihrem Heimatstandort blühen ältere Weihnachtssterne mit vielen Verzweigungen mehr oder minder das ganze Jahr über. In unseren Breiten werden sie aber so gezüchtet, daß sie um die Weihnachtszeit zur Blüte kommen. Weihnachtssterne sind sogenannte Kurztagspflanzen, die nur dann blühen, wenn sie nicht mehr als 12 Stunden Licht abbekommen. Das ist an den Heimatstandorten, nicht sehr weit vom Äquator entfernt, ganzjährig der Fall. In Mitteleuropa wird in spezialisierten Zuchtbetrieben ab ungefähr Oktober die Nachtruhe künstlich mit schwarzen Folien auf mindestens 12 Stunden verlängert, so daß pünktlich zum Advent die Pflanzen farbige Brakteen ansetzen. Durch Anwendung dieser Technik kann man Weihnachtssterne aber auch zu jeder beliebigen anderen Jahreszeit zur Blüte bringen.
Oft werden die Weihnachtssterne nach Weihnachten achtlos in den Mülleimer geworfen, obwohl es sich nicht um einjährige Pflanzen handelt. Mehrjährige Kultur ist sehr einfach möglich, wenn man sie im Frühjahr (März bis April) zurückschneidet und in frisches Substrat umtopft. Im Sommer stellt man sie dann vorzugsweise ins Freie. Die Blüteninduktion kann man bei kleineren Pflanzen im Herbst dann sehr leicht durch tägliches Abdecken mit einem lichtdichten Eimer o.ä. erzwingen. Oft genug fangen die Pflanzen aber auch ohne künstliche Maßnahmen von selbst an zu blühen, meistens dann aber nicht pünktlich zum 1. Advent. | | Wasser: | Euphorbia pulcherrima benötigt nur wenig Wasser. Das Substrat sollte wirklich nur leicht feucht sein. Wenn man den Finger in das Substrat bohrt und dabei schon Nässe spürt, ist es deutlich zu nass. Häufigster Pflegefehler ist zu häufiges und zu reichliches Gießen. Insbesondere vertragen Weihnachtssterne keine Staunässe. Gelbwerden der Blätter und schlimmstenfalls Absterben der Pflanze wäre die Folge.
Sehr gut funktioniert die Tauchmethode, bei der der Wurzelballen solange in Wasser getaucht wird, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Danach läßt man das überschüssige Wasser mehrere Minuten lang ablaufen und stellt dann die Pflanze erst wieder in den Übertopf. Das nächste Mal getaucht wird erst, wenn das Substrat ziemlich trocken geworden ist, je nach Umgebungsbedingungen mitunter nach mehr als einer Woche. Solange das fast immer verwendete Torfkultursubstrat an der Oberfläche dunkel ist, ist es mit Sicherheit noch feucht genug. | | Licht: | Ein heller, gern auch sonniger Standort ist ideal. Auch Halbschatten wird toleriert, sofern die Temperatur nicht zu hoch ist. | | Temperatur: | Während der Blüte sollten es zwischen 15 und 22 °C sein. Bei zu hohen Temperaturen und zu wenig Licht (Euphorbia mag am liebsten tropische Sonne!) vergeilt die Pflanze und bekommt gelbe Blätter. | | Düngung: | Während der Blütezeit und immer dann, wenn die Pflanze wächst, ein- bis zweimal pro Woche mit einem beliebigen Volldünger, der nach Herstellervorschrift angesetzt wird. | | Vermehrung: | Meistens durch Stecklinge. Die Vermehrung ist aber nur fortgeschrittenen Pflanzenliebhabern zu empfehlen. Zudem sind Weihnachtssterne im Handel für wenig Geld erhältlich | | Sonstiges: | Beim Kauf sollten Sie darauf achten, daß die eigentlichen Blüten in der Mitte noch nicht abgefallen sind. Nur dann haben Sie noch längere Zeit Spaß an den farbigen Brakteen.
Da Euphorbia pulcherrima zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, ist die Pflanze insgesamt leicht giftig. Jedoch ist, sofern der Nachwuchs wirklich mal in die Pflanze beißt, nicht gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen. Zu viel mehr als Übelkeit oder einer Magenverstimmung ist der Weihnachtsstern wohl kaum in der Lage. | | Verwandte Arten: | --- | | Preisbeispiel: | Ca. 4 Euro für eine 40 cm hohe Pflanze mit mindestens 6 Brakteen. |
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